Wir waren nach Kloten gereist, um als Überflieger auf dem Platz zu stehen. Das gab uns auch das durchhängende Netz schon beim Aufwärmen der Triebwerke ziemlich klar zu verstehen: «Heute wird geprügelt!» Die erschwerten Pistenbedingungen – Anreise im Schnee – hatten alle FGZ-Piloten bravourös überstanden. Doch nicht nur die Pisten im Allgemeinen, sondern auch die Startbahn selber präsentierte sich in desolatem Zustand. Der Hallenboden hätte mal eine gründliche Entstaubung und Reinigung verdient. Doch die rutschigen Bodenverhältnisse sollten sich in einem spektakulären Punkt bei einer Bauchlandung noch als nützlich erweisen.
Aber gehen wir der Reihe nach: Im ersten Satz wurden wir leider ziemlich bald auf den Boden der Realität geholt. Wenn man Überflieger sein möchte, muss man im Cockpit bei der Sache sein und das Steuer in die Hand nehmen. Das gelang uns im ersten Durchgang definitiv nicht, der Satz war aber dennoch nie ernsthaft in Gefahr. Es gab auf jeden Fall Luft nach oben, besonders beim anfangs gefassten Vorsatz, die Bälle heute «reinzuprügeln». Im zweiten Satz wurden die Abnahmen besser, was es unseren Angreifern enorm erleichterte, auf die richtige Flughöhe zu kommen. Und falls mal ein seltener Ball von der gegnerischen Platzhälfte auf uns Kurs nahm, waren wir meist am richtigen Ort in der Verteidigung. So hatte der Gegner im zweiten «Circle» dann auch wenig auszurichten.
Der dritte Satz war von der Gefühlslage dann eher auf Höhe Kloten, Freienberg als auf obere Troposphäre. Er war vergleichbar mit dem ersten Durchgang, wir hatten das Steuer wieder aus der Hand gegeben. Und wenn man in normalen Verhältnissen der Maschine nur noch knapp Herr ist, so wird es mit aufkommenden Turbulenzen sehr schwierig. So geschehen am Ende des dritten Satzes, der dann prompt in der Bruchlandung endete. Der Präsident der Fluggesellschaft FGZ war «not amused». So etwas konnten wir uns gegen eigentlich arg absturzgefährdete Gegner natürlich nicht erlauben. Eine Reaktion musste her im vierten Satz, sodass wir zumindest die drei Punkte sicher nach Hause fliegen konnten. Die Reaktion liess nicht lange auf sich warten, dem Gegner wurden gerade noch 8 Punkte zugestanden im letzten Durchgang. Dieser Satz beinhaltete auch die oben angesprochene spektakuläre Bauch-Notlandung a.k.a. Fisch von Adi, während der Ball sich schon fast in den Blindflug verabschiedet hatte.
Die drei Pflichtpunkte waren im Trockenen, die Maschine einigermassen sicher gelandet, doch der Applaus der Passagiere blieb aus. Es handelte sich schliesslich nicht um einen Ferienflug. Spass am Spiel hatten wir trotzdem!! :))
VBC Züri Unterland H3 – VBC FGZ H1; 19:25, 12:25, 25:21, 8:25
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